Warum wir unserem Stamm den Namen "Galileo Galilei" gaben

Galileo Galilei war Mathematiker und Philosoph. Er lebte vom 15.02.1564 bis zum 08.01.1642 in Italien.

Galileo Galilei soll gesagt haben: "Und sie bewegt sich doch." Gemeint ist in diesem Satz die Erde, die sich im Gegensatz zum bis dahin gültigen ptolemäischen Weltbild um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. (Ptolomäus lebte im 2. Jahrhundert nach Chr. und lehrte, die Erde sei der Mittelpunkt des Weltalls.)
Galilei war zwar kein Astronom, er hat aber 1609 das ein Jahr zuvor in Holland entwickelte Fernrohr nachgebaut und konnte durch seine sehr gute Beobachtungsgabe naturwissenschaftliche Phänomene erklären. Mit Hilfe dieser Beobachtungen bewies er die noch unvollständige Theorie des Nicolaus Kopernikus (* 1472, † 1543), die besagte, dass die Erde sich mit den anderen Planeten um die Sonne dreht. Zugleich war Galilei ein guter Redner und Schriftsteller, der im Gegensatz zu anderen Wissenschaftlern seiner Zeit nicht in lateinischer Sprache, sondern in seiner Muttersprache italienisch schrieb. Dadurch konnten viel mehr Menschen seine Bücher lesen und an seinem Wissen teil haben. Obwohl Galilei ein gläubiger Christ war, riskierte er mit der Verbreitung seiner naturwissenschaftlichen Lehre den Konflikt mit dem Papst in Rom. Die Kirche sah damals die Erde als Mittelpunkt des Universums und verstand die neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse als Angriff auf ihre Lehre. Der Konflikt eskalierte und endete am 22.06.1633 mit der Verurteilung Galileis zu lebenslanger Haft.

Galileo Galilei besaß also ein ausgeprägtes Interesse an der Natur, eine besondere Beobachtungsgabe und eine konsequente Aufrichtigkeit, mit der er zu seinen Erkenntnissen stand und sie vertrat. Die ihm zugeschriebenen Fähigkeiten als guter Redner und Schriftsteller zeigen außerdem einen Menschen, der sein Wissen weitergeben und andere daran teilhaben lassen möchte. Dies sind Eigenschaften und Fähigkeiten, die ein Pfadfinder in besonderer Weise leben sollte.

Angelika Hellmann
Quelle: Brockhaus Enzyklopadie in 20 Bänden, 1970